Der richtige Schutz vor der Sonne: Diese Mittel wirken wirklich.

Endlich wird es wieder Sommer. Wir können das erste Sonnenbad kaum erwarten. Doch die Strahlung der Sonne ist gefährlich für die Haut. Deswegen müssen wir sie wirksam schützen.

Wenn wir uns lange in der Sonne aufhalten, steigt das Risiko, einen Sonnenbrand zu bekommen und unsere Haut zu schädigen. Die Ursache dafür ist die im Licht enthaltene Ultraviolette Strahlung, die wir jedoch mit den Augen nicht wahrnehmen können. Sowohl die UV-A- als auch die UV-B-Strahlung dringt in die oberen Hautschichten ein, wirken aber unterschiedlich.

Die UV-B-Strahlung ist zwar diejenige mit der höheren Energie, dringt aber weniger weit in die Haut vor. Sie regt sogar die wichtige Produktion von Vitamin D an und ist für die Bräunung der oberen Hautschicht verantwortlich. Die UV-A-Strahlung hat zwar weniger Energie, dringt aber in die tiefere Hautschicht vor. Dort kann sie Sonnenallergien auslösen und zur Entstehung sogenannter freien Radikale beitragen. Diese tragen zur Hautalterung bei und stehen im Verdacht, Melanome, also schwarzen Hautkrebs, mit zu verursachen.

Die Haut verfügt über die Fähigkeit, sich vor diesen Gefahren selbst zu schützen. Diese Selbstschutzfähigkeit ist aber zeitlich begrenzt. Deswegen müssen wir uns selbst und unsere Haut mit entsprechenden Maßnahmen schützen.

Das hilft beim Sonnenbaden

Den besten Sonnenschutz bietet Kleidung mit einem entsprechenden Sonnenschutz, die die Haut vollständig bedeckt. Nicht jede Kleidung bieten denselben Schutz vor der Sonnenstrahlung. Der “UV-Standard 801” ist das beste Kriterium beim Kauf von Sonnenschutzbekleidung. Zur Sicherheit sollte man sich jedoch zusätzlich auch unter der Kleidung eincremen. Je höher die Temperaturen steigen, desto unpraktischer wird diese Form des Sonnenschutzes. Deswegen sollte auf unbedeckte Haut unbedingt Sonnencreme aufgetragen werden. Der Sonnenschutzfaktor der Cremes gibt den Faktor an, um den sich die Eigenschutzzeit verlängert, wenn eine Creme aufgetragen wird.

Die Berechnungen sind aber mit Vorsicht zu genießen. Halten wir uns in der Sonne auf, so schwitzen wir im Regelfall. Das mindert die schützende Wirkung der Cremes ab. Auch wenn wir uns nach dem Auftragen auf ein Handtuch legen oder Kleidung an- und ausziehen, verteilen wir die Creme. Auch die Angaben der Hersteller auf den Verpackungen sind eher als oberer Richtwert zu lesen. Gehen Sie deswegen lieber auf Nummer sicher und cremen Sie regelmäßig nach.

Hausmittel, Salben und Medikamente bei Sonnenbrand

Irgendwann passiert es doch und die ersten Schmerzen deuten auf einen Sonnenbrand hin. Dann heißt es: Sofort raus aus der Sonne und die Haut kühlen. Je früher Sie reagieren desto besser. Eine kalte Dusche hilft ebenso wie feuchte Handtücher. Alternativ gibt es hierzu auch kühlende Gels in der Apotheke. In schlimmen Fällen können Kühlpacks aus dem Gefrierschrank eingesetzt werden. Diese sollten allerdings stets in ein Handtuch eingewickelt werden, damit keine erneute Überreizung der Haut durch die Kälte stattfindet.

Zu den längst widerlegten Mythen zählt, dass Quark zur Heilung von Sonnenbränden eingesetzt werden kann. Kommt der Quark aus dem Kühlschrank, kühlt er vielleicht. Die Keime und Bakterien im Quark verursachen aber im schlimmsten Fall Entzündungen auf der durch die Sonne geschädigten Haut. Allerdings wird den Gerbstoffen des schwarzen Tees eine schmerzlindernde Wirkung nachgesagt.

Für die besonders schlimmen Fälle von Sonnenbrand gibt es in Apotheken nicht-verschreibungspflichtige Mittel, um beispielsweise schmerzfrei in der Nacht durchschlafen zu können. Präparate mit Ibuprofen und Acetylsalicylsäure können starke Schmerzen lindern und hemmen zudem die Botenstoffe, die Entzündungen hervorrufen. Da die Sonne der Haut Feuchtigkeit entzieht, empfehlen sich darüberhinaus Aloe vera-Gele, Lotionen mit Algenenzyme oder aber auch Hydrocortison. Verstärken sich die Symptome dennoch, muss auf alle Fälle ein Arzt aufgesucht werden.

Tipps und Wissenswertes – So kommen Sie unbeschadet durch den Sommer

Die Gefahr für einen Sonnenbrand besteht nicht nur an Tagen, an denen die Sonne scheint. Auch bei bewölktem Himmel oder im Schatten kann die Haut zu viel UV-Strahlung abbekommen. Der UV-Anteil des Lichts durchdringt Wolken und ist daher immer vorhanden. Erschwerend hinzu kommt, dass sich ein Sonnenbrand nicht sofort bemerkbar macht. Durchschnittlich dauert es 6 Stunden, bis die Symptome vollständig ausgebildet sind.

Wer im Urlaub oder auch zu Hause mit Sicherheit wissen möchte, welchen Sonnenschutz seine Haut benötigt, kann die UV-Check-App nutzen. Dort geben Sie Ihren individuellen Hauttyp ein, das aktuelle Wetter und die Höhenmeter in denen Sie unterwegs sind. Je nachdem, wie lange Sie planen, sich in der Sonne aufzuhalten, gibt die App Tipps zum Sonnenschutz und maximalen Eigenschutzzeit. Auch einige Apotheken bieten den Service an, den genauen Hauttyp ihrer Kunden zu analysieren. Alle MAXMO Apotheken verfügen über spezielle Hautanalyse-Geräte, um den empfohlenen Lichtschutzfaktor zu ermitteln.

Sonnencreme aus dem Vorjahr – Das sollten Sie beachten

In vielen Haushalten finden sich sicherlich noch die Sonnencremes von der letzten Saison. Diese sollten Sie nicht mehr verwenden. Besorgen Sie jedes Jahr einen neuen Sonnenschutz. Sonnencremes haben, nachdem sie angebrochen wurden, nur eine Haltbarkeit von etwa einem Jahr. Danach sind die Produkte verfallen: Fette und Öle werden ranzig und Bakterien können sich in der Creme entwickelt haben. Hersteller übernehmen deswegen nach 12 Monaten keine Produkthaftung mehr. Nicht angebrochene Cremes können auch noch ein Jahr später verwendet werden.

Vorsicht: Die Sonnenallergie ist keine klassische Allergie

Auch wenn sie ihrem Namen nach eine “Allergie” ist, handelt es sich bei der Sonnenallergie um keine klassische Allergie. Auf sie trifft die Beschreibung, dass das Immunsystem mit einer Überreaktion auf einen Reiz reagiert, nicht zu. Unter einer Sonnenallergie begreift man vielmehr die Unfähigkeit der Haut ausreichend auf die Sonneneinstrahlung reagieren zu können. Die natürliche Reaktion der Haut, um sich vor der Sonneneinstrahlung zu schützen, ist die verstärkte Produktion von Melanin.

[bctt tweet=“WARUM DIE #SONNENALLERGIE KEINE KLASSISCHE ALLERGIE IST.“ username=“steffen_kuhnert“]

Das Melanin wirkt wie eine Art Filter und soll vor allem das Erbgut in den Zellen vor der aggressiven UV-A- und UV-B-Strahlung schützen. Durch diesen Schutzmechanismus verfärbt sich auch unsere Haut bräunlich. Wenn diese Schutzfunktion nicht mehr besteht, spricht man von einer Sonnenallergie. Die Folgen sind Bläschenbildung, Schwellungen, Rötungen, Juckreiz und Entzündungen.

Eine Ursache für Sonnenallergie können paradoxerweise Sonnencremes sein. Besonders fetthaltige Cremes stehen im Verdacht, die sogenannte Mallorca-Akne (Akne aestivalis) auslösen zu können. Betroffenen rate ich, emulgator-freie Sonnenschutz-Gele zu verwenden.

Nahrungsergänzungsmittel zur Stärkung des Eigenschutzes der Haut

Die Haut verfügt also über einen natürlichen Sonnenschutz. In Zeiten des Ozonloches tut sich dieser natürliche Hautschutz immer schwerer gegen die starken Sonnenstrahlen zu schützen. Dennoch können die Selbstheilungskräfte und der Selbstschutz der Haut auf natürlichem Weg gestärkt werden.

Nahrungsergänzungsmittel ersetzen zwar die Sonnencreme nicht, aber helfen Sonnenbränden und Schädigungen der Haut vorzubeugen bzw. zu reduzieren. Infrage kommen hier Präparate mit Betakarotin, das auch Provitamin-A genannt wird. In der Natur kommt dieser Stoff in Gemüse und Obst vor, das rot oder orange ist, wie Karotten oder Paprika. Das Betakarotin wird vom Körper in Vitamin A umgewandelt. So unterstützt der Stoff das Immunsystem, reguliert das Wachstum von Zellen und reduziert Oxidationsprozesse.

Letzteres ist besonders dann essenziell, wenn ein Sonnenbrand gefährliche Entzündungen verursacht. Solche Entzündungen können Hautkrebs verursachen und sollten deswegen um jeden Preis vermieden werden.

Wer an Sonnenallergie leidet, kann ergänzend zu den Betakarotin-Präparaten weitere Nahrungsergänzungsmittel zur Vorbeugung verwenden. Die zusätzliche Einnahme von Kalziumtabletten kann ebenfalls präventiv vor einem längeren Aufenthalt in der Sonne genommen werden.

[bctt tweet=“SO SCHÜTZEN WIR UNSERE HAUT RICHTIG BEIM #SONNENBADEN.“ username=“steffen_kuhnert“]

Die Haut ist unser größtes Organ. Bei einem Sonnenbrand wird das Erbgut der Hautzellen nachhaltig geschädigt. Die Haut von Babys und Kinder ist besonders empfindlich, da sich die Fähigkeit zum Selbstschutz erst nach und nach entwickelt. Aber auch für Jugendliche und Erwachsene gilt: Je öfter die Haut durch die Sonne geschädigt wird, desto schlechter kann die Haut sich selbst regenerieren. Deswegen sollten wir die Sonne bewusst genießen und sie vor ungeschützter Sonneneinstrahlung schützen und Sonnenbrände vermeiden.