Gefärbte Eier zu Ostern – Darauf sollte man achten!
Es ist eine langgelebte Tradition zu Ostern, das Färben von Eiern. Egal ob Eier zum Essen oder aber ausgepustete Eier als Schmuck an Zweigen, aktuell wird in vielen Haushalten wieder kräftig gefärbt. Vor allem unsere Kinder lieben diese bunten Färbereien, ob sie die Eier anschließend auch wirklich essen, ist dann vielleicht noch einmal eine ganz andere Frage.
Die Industrie hat diesen Trend schon länger entdeckt und versorgt uns mittlerweile das ganze Jahr über mit den bunten Eiern über die Supermarktregale. Aber ist das Färben tatsächlich unbedenklich für unsere Gesundheit? Worauf sollte man beim Kauf achten, gibt es vielleicht Besonderheiten bei gefärbten Eiern? Und wie sieht es beim Selberfärben aus?
Wie lange sind Eier überhaupt haltbar?
Bei der Frage nach der Haltbarkeit von Eiern muss man unterscheiden, ob es sich um rohe Eier oder aber hartgekochte Eier handelt. Rohe Eier sind 28 Tage ab dem Tag des Legens haltbar. Die Hersteller müssen das Mindesthaltbarkeitsdatum auf den Verpackungen angeben. Ab 10 Tagen vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums müssen sie gekühlt werden.
Hartgekochte Eier fallen unter die Bestimmungen von verarbeiteten Eiern. Durch das Kochen der Eier verlängert sich die Haltbarkeit. Damit Eier auch wirklich als „hartgekocht“ zu bezeichnen sind, müssen sie je nach Größe bis zu 10 Minuten kochen. Beschädigungen der Eierschale, auch bereits Mikrorisse, können jedoch dafür sorgen, dass Keime in das Ei gelangen und dieses verderben können. Daher wird davon abgeraten, die Eier nach dem Kochen mit kaltem Wasser „abzuschrecken“. Zum einen können durch diesen schnellen Abkühlvorgang Mikrorisse oder poröse Stellen auftreten und zum anderen entsteht eine Luftschicht zwischen Ei und Schale, was das Pellen erleichtert, aber durch den Sauerstoffeinstrom können auch Keime in das Ei gelangen. Aus diesem Grunde sollten abgeschreckte Eier innerhalb von 14 Tagen verzehrt werden.
Dass das Anstechen der Eier das Platzen beim Kochen verhindert, ist ein Mythos. Experimente haben gezeigt, dass durchschnittlich jedes 10. Ei beim Kochen platzt, egal ob es angestochen wurde oder nicht.
Die Lagertemperatur spielt eine große Rolle beim Verderb der Eier. Ich empfehle die generelle Lagerung im Kühlschrank bei maximal 7°C, um einem frühzeitigen Verderb entgegenzuwirken. Die Lagerung im Kühlschrank hat keinen Einfluss auf den Geschmack der Eier.
Warum lagern industriell gefärbte Eier oftmals außerhalb der Kühlung?
Die Industrie bedient sich für eine einfachere Lagerung häufig eines Tricks, um ihre Eier besonders lange haltbar und strapazierfähig zu machen. Sie versehen die gefärbten Eier mit einem Schutzlack, der die Eierschale zusätzlich versiegelt und somit das Eindringen von Keimen erschweren soll. Diese Eier müssen nicht kühl gelagert werden und sind bei Raumtemperatur mehrere Wochen haltbar. Das Mindesthaltbarkeitsdatum können die Hersteller dabei ebenfalls selber festlegen.
Es empfiehlt sich auch diese Eier nach dem Kauf im Kühlschrank zu lagern.
[bctt tweet=“Bei gekochten und gefärbten Eiern müssen die Anbieter keine Angaben der Haltungsform machen. #Ostereier #gernegesund“ username=“steffen_kuhnert“]
Kann ich die „Frische“ von Eiern erkennen?
Bei hartgekochten Eiern kann man sich nur auf die Herstellerangaben und seinen Geruchssinn verlassen. Wenn die Eier unangenehm riechen, sollte man sie sicherheitshalber nicht mehr essen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung rät dazu, Eier ohne Angabe eines Mindesthaltbarkeitsdatum nicht zu kaufen. Dies scheint bei hartgekochten und gefärbten Eiern gelegentlich der Fall zu sein.
Auch bei rohen Eiern muss der Hersteller ein Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Verpackung angeben, bis zu dem er die Qualität der Eier garantiert. Eine entsprechende Lagerung ist dafür natürlich Voraussetzung.
Sie können sich bei rohen Eiern auch noch eines einfachen Tricks bedienen. Eier besitzen im Inneren von Natur aus eine kleine Luftblase. Diese Luftblase wird mit zunehmenden Alter immer größer. Aus diesem Grunde fangen alte Eier in einem Wasserbad an zu schwimmen, frische Eier sinken jedoch zu Boden.
Gefärbte Eier besitzen keine Angabe der Haltungsform
Da hartgekochte Eier als verarbeitete Eier gelten, müssen diese keinen Codierungsstempel tragen, der Rückschlüsse auf die Haltungsform zulässt. Wenn Sie Wert auf eine artgerechte Haltung legen, sollten Sie die Ware besonders gut ansehen und sich am Ende vielleicht besser gegen einen Kauf und für das Selbstfärben entscheiden. Gerade industriell vorgekochte und gefärbte Eier stammen häufig aus Käfighaltung.
Wie Sie die Angaben des Erzeugercodes auf den Eiern richtig lesen
Bei rohen Eieren gibt es innerhalb der EU eine einheitliche Kennzeichnungspflicht, die eindeutige Hinweise zur Herkunft und Haltung der Eier zulässt. Bei diesem Stempel handelt es sich um einen Zifferncode, der immer auf der Eierschale aufgebracht werden muss. Die näheren Erläuterungen können Sie der Grafik entnehmen.
Dieser Stempel ist sowohl bei vorabgepackten Eiern aus den Supermarktregalen, wie auch bei losen Eiern auf dem Wochenmarkt verpflichtend. Lediglich der direkte Verkauf beim Erzeuger darf ohne eine Codierung erfolgen.
Auf dieser Webseite erhalten Sie nähere Informationen über gekaufte Eier.
Dieser Code dient in erster Linie auch dazu, die Rückverfolgung von der Verkaufsstelle zurück zum Stall zu gewährleisten. Der Code auf der Eierschale entspricht aber nicht dem Code auf der Verpackung. Hier wird in der Regel ein Packstellencode des Herstellers aufgebracht, der keine Aussagekraft für uns Verbraucher besitzt.
Was sollten Sie beim Auspusten beachten?
Das Auspusten von rohen Eiern kann grundsätzlich mit der Gefahr einer Salmonelleninfektion einhergehen. Dabei muss man wissen, dass die Salmonellen in der Regel auf der Schale und eher selten im Ei zu finden sind. Aus diesem Grunde sollte das Ei auf jeden Fall mit lauwarmen Wasser und etwas Spülmittel gereinigt werden. Eine Salmonellenvergiftung ist vor allem bei Kleinkindern gefährlich und aus diesem Grund wird davon abgeraten, Kinder selber die Eier auspusten zu lassen.
Vermeiden Sie das direkte Auspusten mit dem Mund am Ei. Nutzen Sie lieber Hilfsmittel, wie dünne Strohhalme oder Einwegspritzen damit unmittelbarer Kontakt umgangen werden kann. Bevor Sie die Eier abschließend bemalen, sollten Sie sie wiederum mit lauwarmen Wasser und Spülmittel reinigen, damit Reste von rohem Ei auf jeden Fall entfernt sind.
Selberfärben ist am Ende doch schöner
Beim Färben der Eier dürfen nur zugelassene Farbstoffe verwendet werden. Diese sind zwar in der Regel für unsere Gesundheit unbedenklich, jedoch können sie bei besonders empfindlichen Personen auch Allergien auslösen.
Wenn Sie lieber auf Nummer sicher gehen wollen, färben Sie ihre Eier besser selber. Zum einen können Sie so auf die Herkunft der Eier Einfluss nehmen und Sie können mit natürlichen Färbemitteln, wie Rote Beete, Karotten oder diversen Beeren arbeiten, die am Ende vielleicht nicht so knall bunte Ergebnisse liefern aber das gute Gewissen.