Shisha – Wie schädlich ist Wasserpfeife-rauchen wirklich?

Nachdem ich in meinem letzten Blogartikel meine Einschätzung zu E-Zigaretten geteilt habe, möchte ich mich heute mit dem kursierenden Halbwissen zum Shisha -Rauchen beschäftigen. Shishas werden vorwiegend auch von Jugendlichen und jungen Erwachsenen konsumiert und gerade in dieser Altersklasse ist es besonders wichtig über die möglichen Gesundheits- und Suchtgefahren aufzuklären. Schließlich glauben nur etwa ein Drittel der Jugendlichen, dass Shishas gesundheitsschädlich sind.

Die einen denken, Shishas seien eine harmlose Variante des Rauchens, die anderen veröffentlichen Berichte, dass eine Shisha-Session so schädlich ist wie das Rauchen von 100 Zigaretten, ohne diese Aussage näher zu hinterfragen. Wie sieht es denn in Wirklichkeit aus?

Was sind überhaupt Shishas oder Wasserpfeifen?

Wichtig zu wissen ist, dass beim Shisha-Rauchen der eingesetzte Tabak im Gegensatz zur klassischen Zigarette nicht verbrannt wird. Es wird spezieller, meist aromatisierter Wasserpfeifen-Tabak verwendet, der deutlich feuchter ist als klassischer Pfeifen- oder Zigarettentabak. Zum Feuchthalten dient vorwiegend Glycerin und Melasse. Der Tabak wird im sogenannten Tabakkopf der Shisha mit einem feinen Metallsieb oder mit durchlöcherter Alufolie bedeckt, worauf glühende Kohle gelegt wird. Der Tabak schwelt dadurch bei niedrigeren Temperaturen. Das Feuchthaltemittel wird mit den Aromastoffen, Nikotin aber auch enthaltenen gesundheitsschädlichen und krebserregenden Schadstoffen verdampft, durch das Rauchrohr und das in der Shisha-Bowl befindliche Wasser geleitet und schließlich über den Schlauch in die Lungen inhaliert. Durch den langen Weg des Rauches ist dieser deutlich kühler und angenehmer als bei einer klassischen Zigarette, wo der Tabak glimmt und verbrennt und somit recht heiß ist. Dies birgt aber auch einen großen Nachteil, weil der Rauch und somit die enthaltenen Schadstoffe deutlich tiefer in die Lungen inhaliert werden können.

Kohlenmonoxid-Entwicklung nicht unterschätzen

Ein gesundheitliches Risiko stellt auch das durch die Kohle entstehende Kohlenmonoxid dar, welches beim Shisha-Rauchen in deutlich höherem Maße aufgenommen wird als bei Zigaretten. Da man beim Shisha-Rauchen große Volumen inhaliert, können bedenkliche Kohlenmonoxid-Werte im Blutkreislauf erreicht werden. Diesbezüglich ist es in der Vergangenheit bereits zu ernsthaften Vergiftungen gekommen.

[bctt tweet=“#Shisha – Tabak enthält Nikotin und hat somit ebenfalls ein Suchtpotential. Vorsicht gerade auch bei Jugendlichen.“ username=“steffen_kuhnert“]

Ein größeres inhaliertes Rauchvolumen einhergehend auch mit langen Rauchsessions von durchaus einer Stunde bedeutet aber nicht zwingend, dass eine insgesamt größere Belastung mit Schadstoffen vorhanden ist als beim Zigarettenrauchen. Das Rauchvolumen bei einer durchschnittlichen Shisha-Session entspricht etwa dem inhalierten Volumen von 100 Zigaretten, dies lässt aber nicht die Schlussfolgerung zu, dass Shishas oder Wasserpfeifen so schädlich sind wie 100 Zigaretten.

Da der Tabak nicht richtig verbrennt entstehen wahrscheinlich geringere Mengen Schadstoffe. Die Rauchsäule zeigt nach dem Rauchen in der Regel deutliche Ablagerungen und scheint je nach länge eine geringe Filtereigenschaft zu haben. Das Wasser in der Bowl filtert den Rauch allerdings entgegen weitläufiger Meinung nicht. Letzten Endes ist aber vor allem die durchschnittliche Nutzung von Shishas gegenüber Zigaretten zu vergleichen. Hier sagt das Bundesinstitut für Risikobewertung, dass das gesundheitliche Risiko eines durchschnittlichen Shisha-Rauchers, der 1-2 Shishas in der Woche konsumiert, deutlich niedriger einzuschätzen ist als das eines durchschnittlichen Rauchers mit 20-30 Zigaretten am Tag.

Shisha-Tabak enthält Nikotin

Aber natürlich darf man Shishas überhaupt nicht verharmlosen. Shishas enthalten in der Regel Nikotin, welches als Suchtstoff die große Gefahr einer Abhängigkeit und somit eines immer größer werdenden Verlangens mit sich bringt.  Gerade bei Jugendlichen ist somit absolute Vorsicht geboten. Untersuchungen haben gezeigt, dass etwa 40% aller jungen Menschen schon einmal Shisha geraucht haben und dass darunter ein großer Anteil an eigentlichen Nichtrauchern vorhanden ist.

Wenn Volljährige hin und wieder in Gesellschaft zur Shisha greifen aber ansonsten keinen Gedanken an das Rauchen verschwenden, wird das tatsächliche gesundheitliche Risiko wahrscheinlich eher überschaubar sein. Der erheblichen Kohlenmonoxidbelastung sollte aber immer durch eine gute Belüftung oder Verwendung im Freien entgegengewirkt werden.

Noch ein paar Sätze zu den sogenannten E-Shishas, die auch zunehmende Beliebtheit erfahren und durch ein sehr cleveres und „cooles“ Marketing angeboten werden. E-Shishas sind in der Regel aromatisierte E-Zigaretten ohne Nikotin und somit auch ähnlich zu bewerten. Lesen Sie hierzu mehr in meinem Blogartikel.

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